Sehr interessant und informativ war ein Einblick in die Arbeit der Wittener Tafel beim Heimatnachmittag der Heimatfreunde Stockum/Düren am Mittwoch, 19. Februar 2025. Der Leiter der Wittener Tafel Ulrich Wolf (stehend) und sein Vize Dominik Paulus (links daneben) berichteten über diese soziale Einrichtung.

Foto: Karl-Heinz Thomas

Auch in Witten sind viele Menschen auf Unterstützung angewiesen und besuchen fast täglich die Wittener Tafel an der Herbeder Straße 22. Die Wittener Tafel versorgt rund 2100 Personen, meist Bürgergeldempfänger. Und die Zahl der Bedürftigen steigt weiter, besonders die Altersarmut ist ein großes Problem.

Die mehr als 900 Tafeln in ganz Deutschland haben es sich zur Aufgabe gemacht, „die Lebenslagen benachteiligter Personen zu verbessern“; so steht es in der Satzung. Die Wittener Tafel wurde am 13. November 1996 eröffnet. Die gleichlautenden Ziele gelten seitdem auch in der Ruhrstadt: Lebensmittelrettung, Schaffung eines Ortes der Kommunikation sowie eines Sprachrohrs für die von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen.

Im Wittener Tafellädchen gibt es Obst und Gemüse, noch nicht abgelaufene Milchprodukte, Konserven und Dinge des täglichen Lebens für „kleines Geld“. Außerdem wird regelmäßig der Tisch für die Bedürftigen gedeckt. Und dies ist die gute Nachricht: „Es soll auch wieder frisch gekocht werden“, betont Ulrich Wolf, der Leiter der Wittener Tafel. Am 1. April soll es losgehen. "Für diesen Service werden dringend Hobbyköche gesucht. Diese sollten sehr viel Fantasie und Ideen mitbringen, da aus den gespendeten Lebensmitteln etwas gezaubert werden soll“, betont Ulrich Wolf.

Über 700 Kundenkarten hat die Wittener Tafel bereits an Bedürftige ausgegeben, Tendenz steigend. Eine solche Kundenkarte braucht jeder, der im Tafel-Lädchen einkaufen möchte. „Hinter jeder Kundenkarte stehen oft ganz Familien, im Durchschnitt drei Menschen“, erklärt Ulrich Wolf. Zurzeit werden die Karten auf ein digitales Programm umgestellt. Auf den neuen Kundenkarten werden dann auch die Geburtsdaten der Kinder erfasst. „Dann wissen wir auch, wie alt die Kinder sind und können gezielter helfen“, ergänzt Vize-Chef Dominik Paulus.

Die Tafel in Witten hat übrigens keine Probleme, ihre Kunden zu versorgen und bedankt sich dafür bei den vielen Wittener Spendern und Sponsoren. Die gespendeten Lebensmittel, die die Fahrer morgens aus den Geschäften abholen, reichen aus, um alle hilfebedürftigen Personen zu versorgen. Was nicht verteilt werden kann wird, wird an die Obdachloseunterkunft, die Tafel in Hattingen, regionale Verteilstellen und Organisationen wie foodsharing, Help Kiosk und Ruhrtalengel weitergegeben.

Wittener Tafel an der Herbeder Straße in Witten im Jahr 2004 (Foto: M. Schirmer).

Das Tafel-Lädchen an der  Herbeder Straße 22 im Jahr 2024, ist werktags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Täglich gibt es dort von 8.30 bis 11.30 Uhr ein kostenloses Frühstück. Das Büro ist von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Anfragen bitte per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Karoline Robbert