Die Bauerschaft „Villa Stochem“ wird erstmals im Jahr 882 schriftlich in der sogenannten „Werdener Urbare“ urkundlich erwähnt: Die wechselhafte Geschichte der „Villa Stochem“ begann. Neben der großen Weltpolitik spielte sich auch in Stockum seit der ersten urkundlichen Erwähnung ereignisreich „Geschichte“ ab.

Diese Abgabenliste des Benediktinerklosters Werden ist die Geburtsurkunde Stockums. Die Abtei Werden stellte damals ein Besitz- und Abgabenregister (Urbare) zusammen, um festzulegen, welche Erträge und Abgaben die „Freien“ in „Villa Stochem“ – wie das Dorf damals genannt wurde – dem Grundherrn gegenüber zu entrichten hatten. Das Heberegister wurde zwischen 822 und 885 angelegt.


Eines der schönsten Bilder von Stockum. Zu sehen sind: Links der Turm der katholischen Kirche Herz Jesu, die 1980 abgebrochen wurde. Rechts sieht man den Turm der evangelischen Kirche. Das Gebäude rechts neben der evangelischen Kirche war der ehemalige Hof Ostermann/Schlenkermann, links davon sieht man das evangelische Pfarrhaus.

Foto: Archiv Heimatfreunde Stockum/Düren

Abgabepflichtig waren unter anderem „freie Männer“ aus Hevini (Heven), Threiri (Langendreer), Werinum (Werne), Tospellig (Oespel) und Stochem (Stockum). Die vier abhängigen Höfe in Stockum hießen: Athalmund, Douhtolfi, Odger, Unanburg. Sie hatten Geld und Getreide zu entrichten. Im Verlaufe der folgenden Jahrhunderte tauchten die Namen dieser Höfe immer wieder aufwieder auf, meistens im Zusammenhang mit der Erhebung des Zehnten. Es ist aber nicht auszuschließen, dass bereits um 1.000 v. Chr. Ansiedlungen im Raum Stockum bestanden.

Karoline Robbert