Für den musikalischen Rahmen bei der Eröffnungsfeier des neuen Treffpunktes der Heimatfreunde am 19. Mai 2022 sorgte Bernhard Benjamin mit seiner Orgel.

Foto: Günter Robbert

Nach dem Umzug der Heimatfreunde ins Haus Gronau an der Hörder Straße 340 sind - wie immer - Besucher willkommen. Jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr sind wir weiterhin für sie da. Wir laden interessierte Besucher ein, bei uns zu Klönen, in unserem Archiv zu Stöbern und sich über unser Dorf zu informieren. Marek Schirmer von der Antenne Witten hat über die Eröffnungsfeier ein Video auf dem youtube Kanal ins Netz gestellt.

https://www.youtube.com/watch?v=4Q_wPBRZpI4

Im Archiv selbst gibt es eine Menge zu sehen: Die alten Fotos, meist noch in Schwarzweiß, wurden digitalisiert. Diese alten Schätze sind nun für die Allgemeinheit zugänglich. Besonders gefragt sind die zahlreichen Luftaufnahmen, denn von oben sieht „Stockum auf der grünen Insel“ besonders schön aus. Gefragt wird auch oft nach dem Urkataster und den ehemaligen Grenzen rund um Stockum. Zahlreiche Karten wurden dem Heimatverein zur Verfügung gestellt und mittlerweile eingescannt, so dass man diese am Computer vergrößern kann.

Unsere Homepage heimatfeunde-stockum-dueren.de informiert unter anderem über die Geschichte unseres Dorfes und wurde seit der Einrichtung Ende Dezember 2015 bereits fast 60.000 Mal angeklickt wurde. Allein der Artikel über die Geburtsurkunde Stockums wurde über 20.000 Mal aufgerufen. Gefragt waren auch die Berichte über den ehemaligen Bahnhof Stockum und ganz besonders die Berichte über die Ortsteile Stockum und  Düren. Die Präsens im Internet und die Erreichbarkeit per Mail haben sich bewährt. Alles in allem, eine gelungene Investition.

Angelegt wurden in unserem Archiv über 8.000 Dateien in insgesamt über 460 Ordnern: Darunter befinden sich Artikel und Fotos über die vielen Bauernhöfe, die es früher in unserem Ort mal gab. Auch die bergbaugeschichtliche Vergangenheit unseres Ortes wird dokumentiert. Es gibt Informationen über die Stockumer Schulen sowie über die alte Turnhalle (eine reine Holzkonstruktion) und über zwei Kornmühlen in Düren. Interessant sind ebenfalls die alten Amtshäuser sowie der alte Wasserturm auf dem Gerdeshof. „So können sich die Besucher über die Entwicklung von Stockum und Düren informieren“, erklärt Karoline Robbert. Die Stockumer Heimatgeschichte wird auch anhand von Dönekes über das Dorf untermalt.

Gesucht werden weiterhin alte Dokumente und Fotos sowie Urkunden, Baugenehmigungen und Karten. Alles, was erhaltenswert erscheint, wird eingescannt, so bleiben die alten Schätze beim Besitzer. Die Heimatfreunde freuen sich weiterhin über reges Interesse und über viele Gäste im neuen Treffpunkt

Karoline Robbert

Zu erreichen sind wird unter E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Im Jahr 1928 wurde am Südende des Sportplatzes eine hölzerne Turnhalle errichtet. Im Gebäude links befanden sich im 1. Stockwerk die Wohnung des Turnwartes, und im Erdgeschoss darunter die Räume für das Gesundheitswesen. Hier arbeitete viele Jahre die beliebte Schwester Martha Köker zum Wohle der Gemeinde. Die Tochter des Lehrers war Fürsorgerin, hat viel Gutes getan und wurde mehrfach von der Diakonie ausgezeichnet.


Die alte Stockumer Turnhalle stand in der südwestlichen Ecke des ehemaligen Sportplatzgeländes. Erster Spatentisch war im August 1928. Hier befindet sich jetzt der Parkplatz des Edeka-Marktes.

Diese Halle diente dem Vereins- wie auch dem Schulsport. Ihr besonderes Kennzeichen war die reine Holzkonstruktion. Hier herrschte ein reges Sportlerleben für Generationen von Stockumern: Auf dem dazugehörigen Sportplatz wurden die traditionellen Schulsportfeste abgehalten - mit Hoch- und Weitsprung sowie Laufen und Werfen. Anschließend wurden die Urkunden verteilt.

Turnhalle und Sportplatz bildeten eine Einheit, die im Stockumer Dorfleben eine große Rolle spielte: Die Vereine trugen auf dem Sportplatz mit viel Publikum, das seine Mannschaften anfeuerte, ihre Fußballspiele aus. Die damaligen Fußballer des TuS Stockum kämpften sich hoch bis in die Landesliga. Die „Helden“ von damals: Leuschner, Knorn, Schuhmann, Augustin, Kuypers und wie sie alle hießen, gewannen und verloren so manche Schlacht.


Der Abrissbagger kam im Dezember 1984. Im Gebäude links befand sich im 1. Stockwerk die Wohnung des Hausmeisters, der auch für Ordnung und Disziplin sorgte. Er konnte aus seiner Wohnung durch eine kleine Luke direkt in die Turnhalle schauen.


Ein Blick in die Halle: es wurde auch Tischtennis gespielt. Dieses Bild mit zwei Tischtennis-Mannschaften entstand in den 1970er Jahren. In den hellen Trikots die Stockumer v. li: Helmut Pfalz, Jürgen Trappmann, Hartmut Wiewiorra, Karl Minati, Hartmut Haag, Manfred Porsdorf.
Fotos: Davide Bentvoglio

Ein Trick - der klappte

Zu dieser hölzernen Halle gibt es eine historische Anekdote: Die Turnhalle wurde unmittelbar vor der Eingemeindung vom Amt Langendreer nach Witten, „schwarz“, nämlich ohne Baugenehmigung in einer Nacht- und Nebelaktion gebaut. Grund dafür war, dass die Stockumer den Inhalt der damals recht gut gefüllten Gemeindekasse nicht an die Wittener Stadtkasse übergeben wollten. Und so wurde vom letzten Geld noch schnell die Turnhalle gebaut, diese Immobilie konnte die Stadt Witten den Stockumern nicht mehr nehmen.

Karoline Robbert